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Sprachstil

Um den Begriff des Sprachstils anschaulich zu erläutern, könnte man auf dessen ursprüngliche Bedeutung zurückgehen. Dabei meint das Wort stilus im Lateinischen zunächst einmal nur den Schreibstift. Diesen richtig zu führen, um Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort aneinanderzureihen, wird uns im Kindesalter beigebracht. Wissen wir das Gelernte erst einmal anzuwenden, bildet sich allmählich unsere ganz eigene Art und Weise heraus, den Stift zu halten, die Handschrift zu formen sowie letztlich die Sätze und Texte zu gliedern.

Mit diesem Wechselspiel aus angelernter und individueller Handhabe lässt sich auch der Sprachstil beschreiben, wie wir ihn heute verstehen. Das heißt, er hat sowohl eine allgemeine bzw. vorgegebene Komponente als auch eine ganz individuelle. Für erstere gelten bestimmte Konventionen, die beinhalten, was den sogenannten ‚guten Stil‘ ausmacht.

Dabei kommt es aber auch auf die Textsorte an. Für einen Sachtext beispielsweise ist die häufige Verwendung der Umgangssprache eher unpassend. Unter der Voraussetzung, dass man die Form beherrscht, kann man, um mit den Worten Thomas Manns zu sprechen, sie auch durchbrechen. Das heißt, der allgemeine Sprachstil geht zwar dem persönlichen voraus, letzterem sind aber, vor allem in der Kunstprosa, nahezu keine Grenzen gesetzt.

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